Mittwoch, 26. April 2017

Club der letzten Wünsche

Club der letzten Wünsche

Titel: Club der letzten Wünsche                             
Autor: Tamy Fabienne Tiede
Seiten: 288 Seiten
Verlag: Piper Verlag
Erscheinungsdatum: 01.02.2017



Inhalt
Schon in der Vergangenheit hatte Jesslyn es nicht immer leicht, doch das ganze wird durch ihre Diagnose getoppt. Jesslyn hat Krebs. Unheilbar.
Aber so leicht lässt sie sich nicht davon unterkriegen. Nicht bevor sie alle Punkte auf ihrer Liste erlebt hat...

Meinung
Als ich in der Buchhandlung zum ersten Mal auf das Buch gestoßen bin, ist es mir sofort aufgefallen.
Die Farben des Covers sind wunderschön und der Titel hat mich gleich an "Club der toten Dichter" und "Club der roten Bänder" erinnert - Zwei Dinge, die ich liebe.
Die Geschichte an sich ist wohl nichts Neues und findet man ziemlich häufig in den Büchern momentan. Aber was ein Buch mit einer solchen Geschichte ausmacht, ist die Umsetzung.
Und ich war sehr gespannt, ob die Autorin mich in dieser Hinsicht überzeugen kann.
Anfangs bin ich nicht wirklich mit der Protagonistin Jesslyn und ihrem Verhalten warm geworden.
Sie hat sich relativ kindisch verhalten, besonders in Bezug auf ihre Krankheit.
Auch ihr Umgang mit dem Umfeld, dem sie ständig abwehrend, zwischendurch unfreundlich, wenn nicht sogar etwas überheblich, begegnete, hat mich gestört.
Ich finde, dass die Autorin hier ein klares Bild von Jesslyns Charakter vermitteln wollte und sich zu Beginn etwas zu sehr auf ihre Idee von Jesslyn fixiert, ihr durch das Schreiben die freie Entfaltung genommen hat.
Außerdem war das Verhältnis zwischen den Ärzten und Jesslyn, bzw. den Familienmitgliedern, für mich sehr unrealistisch. Die Situation, in die sich Jesslyn durch ihr Unwissen gebracht hat, ist meiner Meinung nach sehr unwahrscheinlich, daher las ich mit Skepsis weiter.
Nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten hat mich die Geschichte doch noch positiv überraschen können.
Ich habe die Charaktere näher kennengelernt, die mir so immer vielfältiger erschienen.
Die kleinen Überraschungen von Jesslyns Freunden waren einfach wundervoll und ich habe gemerkt, dass sich immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gestohlen hat.
Und auch die unterschiedlichsten Gefühle sind vermittelt worden.
Ich konnte Jesslyn und ihre Sichtweise verstehen, was mich nur noch emotionaler zurück gelassen hat.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mich der Schluss so berühren würde.
Ich hatte Tränen in den Augen und war teilweise überwältigt von den letzten Seiten.
Und ich hatte das Gefühl, dass die Autorin zum Ende hin erst wirklich aufgeblüht ist.
Damit konnte ich ihr den holprigen Anfang auch wieder verzeihen ;)

Gestört hat mich jedoch, dass die Autorin ständig etwas nebenbei angesprochen hat, das wahrscheinlich eine gewisse Bedeutung haben sollte, sie aber weiter nicht ausgeführt hat (z.B. kleine Familiengeheimnisse, die wohl nie aufgedeckt werden)  - vermutlich weil das Buch sonst zu lang gewesen wäre. Ich finde, sie hätte sich da mehr auf das Wesentliche konzentrieren sollen: Sie hat einfach zu viele Ideen gehabt, ohne sie wirklich umzusetzen, dabei gilt manchmal: Weniger ist mehr.

Fazit
"Der Club der letzten Wünsche" war ein wunderbares Buch mit einer emotionalen Geschichte.
Durch den Schreibstil der Autorin habe ich währenddessen jedoch meine Schwierigkeiten gehabt, wodurch die Lesefreude leider etwas gemindert wurde.
Nach dem Beenden war ich einen kurzen Moment regungslos, da mich das Ende voller Gedanken zurückgelassen hat und das zeigt mir, dass trotz allem viel Positives in diesem Buch steckt.
Insgesamt lohnt es sich, die Geschichte zu lesen. Man sollte jedoch keines der atemberaubenden Meisterwerke, wie es viele aus diesem Genre gibt, erwarten. :)

Eure Samira 🌟


Ich danke dem Piper Verlag für das Rezensionsexemplar.




Montag, 10. April 2017

Rezension: Ich wollte nur, dass du noch weißt...

Ich wollte nur, dass dass du noch weißt...

Titel: Ich wollte nur, dass du noch weißt...
Autor: Emily Tunko, Lisa Congdon
Verlag: Loewe Verlag 
Seiten: 192 Seiten
Erscheinungsdatum: 13.02.2017




Inhalt
In ihrem Tumblr-Blog Dear My Blank postet die 16-jährige Emily Trunko anonyme Briefe, Nachrichten und E-Mails der mehr als 35.000 Leser ihres Blogs, die eigentlich nie versendet werden sollten: herzzerreißende Liebesbriefe, zutiefst traurige Abschiedszeilen und auch Worte voller Hoffnung. Solche, bisher unveröffentlichte Briefe aus der ganzen Welt, wurden gesammelt und in diesem Buch zusammengeführt.

Meinung
Der Blog "My Dear Blank" ist mir schon länger bekannt gewesen. Und ich verfolge ihn noch immer!
Ich liebe die Idee dahinter und finde es einfach erstaunlich, wie viele Personen dazu bereit sind, ihre Briefe zu veröffentlichen.
In jedem einzelnen Brief, Satz und Wort stecken unglaublich viele Emotionen.
Hinter jedem Brief versteckt sich eine Person mit einer Geschichte.
Mit Persönlichkeit, Gedanken über die großen und kleinen Dinge im Leben.
Personen voller Liebe und Hass.
Voller Leidenschaft und Angst.
Glück und Trauer.
Zweifeln und Träumen.
Es macht fast süchtig, diese Briefe zu lesen. Man entdeckt sich manchmal selber wieder, fühlt sich angesprochen und findet Kraft in den Worten eines Menschen, der irgendwo auf dieser Welt lebt.
Und auf der anderen Seite wird einem erst klar, wie viel Individualität und Leben in jedem Einzelnen von uns steckt.
Es gibt unendlich viele Schicksale, die auf ihre eigene Weise einzigartig sind. Über die man sich erst durch die Briefe Gedanken macht. Und die einem das Gefühl geben, diese wildfremden Menschen beschützen zu wollen, ein Gespräch mit zu führen oder sie einfach nur zu umarmen.
Das Buch ist wunderschön und kreativ gestaltet. Die Tropfen auf dem Cover, die in den Regenbogenfarben schillern und irgendwie auch diese kunterbunte Welt widerspiegeln.
Und die Illustrationen und farbenfrohen Seiten im Inneren, die passend auf die Briefe abgestimmt sind.
Es wurde viel Liebe in das Buch gesteckt und das hat man auch während dem durchblättern gespürt.
Außerdem ist das Ganze in unterschiedliche Themen unterteilt, was mir gut gefallen hat.

Leider war ich ein kleines bisschen enttäuscht von der Auswahl der Briefe.
Sie waren alle wunderschön aber ich hätte mir etwas mehr Vielfalt gewünscht. Nachdem ich die unterschiedlichsten Texte auf dem Blog gelesen hatte, war ich überrascht, dass so ähnliche Inhalte auftauchten. Aber ich bin trotzdem mehr als zufrieden mit dem Buch und falls ich Lust auf mehr habe, kann ich ja jederzeit im Internet nach weiteren Beiträgen schauen ;)

Fazit
"Ich wollte nur, dass du noch weißt.." ist ein wunderschönes und inspirierendes Buch, das voll von Poesie und Leben ist.
Es ist ein Buch, dass man jederzeit aufschlagen kann, um sich mit einem Brief den Tag zu versüßen.
Und ich werde auch in Zukunft immer mal wieder durch die Seiten blättern und mich über die schöne Gestaltung und gefühlvollen Worte zu freuen.





Eure Samira 🌟

Ich danke dem Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar.